Abschied von den Eltern
von Peter Weiss
Bühnenfassung von Theater Gegendruck
„Ich habe oft versucht, mich mit der Gestalt meiner Mutter und der Gestalt meines Vaters auseinanderzusetzen, peilend zwischen Aufruhr und Unterwerfung.“
So beginnt die bewegende Erzählung Abschied von den Eltern. Entstanden 1961, ist sie eines der bekanntesten Bücher von Peter Weiss. Es handelt sich um die exemplarische Geschichte einer Kindheit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Beschrieben wird die konfliktreiche Suche nach einer Existenz als Künstler unabhängig von den Erwartungen und Zwängen des bürgerlichen Elternhauses. Zugleich wird geschildert, wie der Zusammenhalt der Familie durch den heraufziehenden Faschismus bedroht und schließlich zerstört wird.
Mit Abschied von den Eltern gelang Peter Weiss der Durchbruch als Autor in Deutschland. Sein Buch wurde im Vorfeld der Studentenproteste von 1968 zu einem „Kultbuch“ der antiautoritären Jugendbewegung.
Das freie Recklinghäuser Theater Gegendruck, durch die erfolgreichen Inszenierungen der Ermittlung und des Gesang vom Lusitanischen Popanz mit dem Werk von Peter Weiss eng vertraut, wird auf Anregung und in enger Zusammenarbeit mit der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft Abschied von den Eltern im Rahmen der Peter Weiss-Tage Bochum erstmals auf die Bühne zu bringen.
Fünf Darstellerinnen und Darsteller begeben sich auf eine Expedition in den Kosmos des Weiss-Textes – und stoßen dabei auf die Theatralität der Vorgänge ebenso wie auf die visuelle Welt des Autors: Als Projektionen sind Bilder des Malers Peter Weiss Teil des Bühnenbilds.
Premiere: 18. November 2006, Museum Bochum
mit: Max Ammareller, Konrad Karl-Schilde, Wilma Redlich, Alina Stöteknuel und Frederick Zingel
Regie: Johannes Thorbecke
Ausstattung: Regine Wilms
Mitarbeit Regie: Christiane Holtschulte
Video: Marcel Reidock
Licht/Ton: Jan Jostarndt
Szenische Installation nach der gleichnamigen Erzählung
Eine Produktion von Theater Gegendruck