CHARMS MASCHINE

Texte von Daniil Charms

Das Spiel mit Masken und Identitäten war das Lebenselexier des russischen Dichters, Zauberers und Sprachartisten Daniil Charms (1905-1942), der seine Mitwelt durch immer neue Rollen und Verkleidungen überraschte. Charms gilt als Klassiker des Absurden Theaters, vor Ionesco und Beckett.

Die Figuren seiner subversiv-komischen Gedichte, Theaterszenen und Prosastücke bewegen sich wie ihr Schöpfer auf einem dünnen Seil über den Abgründen des Alltags: Stets vom Absturz bedroht verfolgen sie unbeirrt ihren Weg, verschwinden plötzlich, um in anderer Gestalt wieder aufzutauchen.

Ist uns das Personen-Arsenal des Charms-Universums nicht seltsam vertraut? Trinken Sie Essig meine Herren, ruft Schujew/Charms. Und aus den Krisen-Zentralen unseres Landes schallt es zurück:

Jawohl, trinkt Essig! Fürchtet Euch nicht! Verhaltet Euch marktkonform!

Die CHARMS MASCHINE von Theater Gegendruck versucht, einen Einstieg in ein „gigantisches Werk in vollkommen labyrinthischem Zustand“ (A. Nitzberg) zu geben. Die ZuschauerInnen der musikalisch-szenischen Installation erwartet ein nachdenklich-rasanter Theaterabend, der sie zwischen Lachen und Weinen mit der zeitlosen Aktualität des großen russischen Poeten Daniil Charms konfrontiert.

Premiere: 21. Januar 2012, Altstadtschmiede Recklinghausen

mit: Max Ammareller, Beate Kuhl, Marcel Jaschar Markazi Noubar sowie Dimitrij Schewalje

Regie: Johannes Thorbecke
Szenographie: Erich Füllgabe
Kostüme: Regine Thorbecke
Musik: Tanja Chevalier
Regieassistenz: Julia Molero Azara
Licht/Ton: Gereon Colsman

Eine Produktion von Theater Gegendruck