DER KICK

von Andres Veiel und Gesine Schmidt

Eine Gewalttat mit neonazistischem Hintergrund, die 2002 bundesweit für Schlagzeilen sorgte, ist der Ausgangspunkt des packenden Dokumentarstücks Der Kick

Der Ort der Tat: Das kleine Dorf Potzlow in Brandenburg. Das Opfer: Marinus Schöberl, ein 17 jähriger Schüler. Die Täter: Drei Jugendliche aus seinem Bekanntenkreis, die den leicht behinderten Jungen im Alkoholrausch quälen und schließlich ermorden. Der Dokumentarfilmer Andres Veiel (u.a. „Black Box BRD“) hat ein halbes Jahr in Potzlow den Hintergrund der Tat recherchiert und dabei die Eltern des Täters ebenso befragt wie Freunde und Verwandte des Opfers. Entstanden ist aus den Original-Aussagen ein vielschichtiges Theaterstück, das u.a. zum Mülheimer Stücke-Festival eingeladen wurde.

Der Kick beleuchtet die Hintergründe der Gewalttat von Potzlow und stellt unangenehme Fragen: Warum konnte die Mordtat vier Monate unentdeckt bleiben? Wieso konnten die Eltern das Abdriften ihrer Kinder in die neonazistische Szene nicht verhindern?

Die Autoren verzichten auf vorschnelle Antworten. 70 Jahre nach Kriegsende zeigen die Geschehnisse in Potzlow, ebenso wie die Mordserie der NSU und die Ereignisse in Tröglitz oder im benachbarten Dortmund aus der jüngsten Zeit:

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Bertolt Brecht

Premiere: 25. April 2015, Altstadtschmiede Recklinghausen

mit: Carla Camps Santasusana, Alina Stöteknuel und Johannes Thorbecke

Regie: Johannes Thorbecke
Musik: Mo et Moi
Co-Regie und Ausstattung: Regine Thorbecke
Licht/Ton: Sabela Losada Barros

Eine Produktion von Theater Gegendruck in Zusammenarbeit mit REspect4you