GENUA 01

von Fausto Paravidino

Juli 2001. In Genua versammeln sich die Regierungschefs der acht reichsten Industrienationen. Über zweihunderttausend Menschen aus der ganzen Welt demonstrieren für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung.

18000 Polizisten werden in Genua zusammengezogen. Es kommt zu Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei. Ein junger Demonstrant, Carlo Giuliani, stirbt durch die Kugeln einer Polizeipistole. Einen Tag später überfällt die Polizei den Schlafplatz von Demonstranten und verletzt zahlreiche von ihnen – zum Teil schwer. In einer Polizeikaserne werden verhaftete Gipfel-Gegner misshandelt.

Als Fausto Paravidino vom angesehenen Royal Court Theatre in London den Auftrag erhält, ein Stück über Menschenrechtsverletzungen zu schreiben, entscheidet er sich, die Geschehnisse in seiner Geburtsstadt auf die Bühne zu bringen. Er recherchiert, sammelt Zeugenaussagen, sichtet Dokumente. Entstanden ist ein aufwühlendes Theaterstück, das über eine bloße Dokumentation der Ereignisse weit hinausgeht. Am Ende steht die Frage: WHY? Wie konnte das geschehen?

Bisher wurde GENUA 01 in deutscher Sprache in Berlin, Dresden und Mainz aufgeführt sowie in einer WDR-Produktion 2004 als Hörspiel gesendet, das im November 2004 bei den ARD-Hörspieltagen als bestes Hörspiel mit dem Online-Award 2004 ausgezeichnet wurde.

Für die Produktion GENUA 01 konnte Regisseur Johannes Thorbecke 14 Jugendliche als DarstellerInnen gewinnen. Mit der Inszenierung von Theater Gegendruck wurde das Stück erstmals im Ruhrgebiet gezeigt.

Premiere: 13. Februar 2005, Bürgerhaus Süd in Recklinghausen

mit: Max Ammareller/Hendrik Otremba, Betina Berghaus, Maxi Freitag, Kora Gaul, Stephanie Haase, Jeldrik Mühl, Cem Öztas, Marcel Reidock, Katharina Schwerke, Katharina Speckmann/Constanze Hahn, Clara Thorbecke, Jan Thorbecke, Nadine Voss, Frederick Zingel

Regie: Johannes Thorbecke
Mitarbeit Regie und theaterpädagogische Begleitung: Anja Wittek

Eine Produktion von Theater Gegendruck mit Förderung durch die Landesarbeitsgemeinschaft sozioökonomischer Zentren NW mit Mitteln des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW sowie von REspect4you, einem Projekt der Stadt Recklinghausen (FB 41 und 51) in Kooperation mit der Altstadtschmiede und den Ruhrfestspielen Recklinghausen.