KÖNIG UBU

von Alfred Jarry

Der französische Schriftsteller Alfred Jarry (1873-1907) schuf – weit vor den Schrecken der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Konjunktur rechtspopulistischer Parteien zu Beginn des 21. Jahrhunderts – mit seiner Titelfigur die unsterbliche Gestalt kleinbürgerlicher Herrschaftsgelüste.

Angetrieben von dem Wunsch nach Macht, Geld und Blutwürsten und aufgestachelt von seiner ebenso machtbesessenen Gattin kommt in Jarrys alptraumhafter Farce der Feigling Ubu durch Königsmord an die Macht. Er massakriert und terrorisiert das eigene Volk und zieht gegen andere Länder in den Krieg. 

Das Stück KÖNIG UBU, das bei seiner Uraufführung 1896 einen Theaterskandal auslöste, hat sich bis heute auf den Spielplänen in aller Welt gehalten. Ein Grund ist, dass das Publikum hier auf hochkomische Art und Weise modellhaft miterleben kann, was geschieht, wenn antidemokratische Allmachts-Fantasien bei „ganz normalen Leuten“ hervorbrechen.

Die zwerchfellerschütternde Geschichte von Ubu demonstriert eindringlich, wie dünn die Schicht von bürgerlicher Zivilisation und humaner Kultur in demokratischen Gesellschaften sein kann. 

So vermag der prophetische Geniestreich von Alfred Jarry, ein Meilenstein in der Entwicklung des modernen Theaters, auch heute noch zu fesseln und zur Diskussion anzuregen. 

Premiere: 29. November 2017, Ruhrfestspielhaus Recklinghausen (Hinterbühne)

mit: Holger Bäcker, Michael Georgi, Volker Hardt, Dimitrij Schewalje und Philip Stöteknuel

Regie: Johannes Thorbecke
Szenografie: Erich Füllgrabe
Kostüme: Regine Thorbecke
Musik: Mo et Moi
Licht/Ton: Detlev Clajus
Regieassistenz: Holger Bäcker

Übersetzung: Deutsch von Ulrich Bossier
Aufführungsrechte: Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG

Gefördert durch das Kultursekretariat Wuppertal aus Mitteln des Landes NRW.