Warten auf Godot

von Samuel Beckett

„Godot ist eines der wenigen Sticke des aktuellen Theaters, das durch die Gesellschaft gewandert ist, durch immer breitere Publikumsschichten. Tausende Menschen haben Godot in die Hand genommen, haben ihm seine intellektualistische Schale abgezogen und finden sich, gleichgültig, wie sie das Stiick interpretieren, in einem kollektiven Akt vereint: im Lachen“

Roland Barthes 1954, rund eineinhalb Jahre nach der Uraufführung

2023 feierte das freie Theater Gegendruck den zehnten Geburtstag seines Theaters im Atelierhaus mit einem weiteren runden Jubiläum: der Premiere des modernen Klassikers Warten auf Godot von Samuel Beckett 70 Jahre nach dessen Uraufführung in einem kleinen Pariser Theater.

Das Stück machte den irischen Autor über Nacht weltbekannt und fasziniert sein Publikum bis heute. Der englische Kritiker Kenneth Tynan schrieb anlässlich der englischen Erstaufführung über Warten auf Godot:

„Es wirft freimütig alles über Bord, was wir als Theater kennen. Es kommt einfach so an, ohne Gepäck, ohne Ausweis, ohne etwas anzumelden und geht dennoch durch, so als wäre es ein Pilger vom Mars.“

Bis heute zieht das Schicksal der Landstreicher Wladimir und Estragon das Publikum in seinen Bann. Die lakonischen Dialoge der Beiden sind von zeitloser Komik und in der spielerischen Bewältigung des Alltags stirbt die Hoffnung zuletzt.

„[Die Darsteller] schaffen es brillant, die spröde Tragikomik in sprühende Charakterdarstellung und sarkastischen Spaß zu verwandeln.“

Recklinghäuser Zeitung vom 24.10.23

Premiere: 21. Oktober 2023, Atelierhaus Recklinghausen

mit: Holger Bäcker, Yusuf Demircan, Michael Georgi, Hendrik Neukäter, Julian Rößmann

Regie: Johannes Thorbecke
Szenografie: Erich Füllgrabe
Kostüme: Regine Thorbecke
Dramaturgische Beratung: Klaus Otterbach
Licht: Klaus Kotsch
Soufflage: Gerda Rohde

Bühnenrechte: Deutscher Theaterverlag